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"Blue Genes"
sind leider Vergangenheit. Nach langer mühevoller Arbeit gibt es dieses
Material nicht mehr. Die Aufsichtsbehörden, das sind die Regierungspräsidien
(RP) der Länder, haben mit wenigen Ausnahmen verboten, solche
Klonierungsexperimente in Schulen durchzuführen. Die RP folgen nicht mehr
der Argumentation der ZKBS - Zentrale
Kommission für die Biologische Sicherheit (zkbs-online.de), die
vorschlug, die gemäß der "Containment"-Philosophie von Asilomar entwickelten
Sicherheitsplasmide pBR322, pUC18 u.ä. und die Sicherheitsstämme
E.coli z. B.
Jm109
zu erlauben.
Schülern wird dadurch ein wichtiges
Experiment vorenthalten, die Generation Arbeitsblatt ist die Folge.
Ein Experiment sagt mehr als tausend Worte, war
ursprünglich
das Motto bei der Entwicklung dieses Experiments. |
Die Firma Roche
hat die Produktion der "Blue Genes" für Schulen daher eingestellt.
Möglich wird die Durchführung eines Klonierungsexperiments nur durch die
Einrichtung eines S1 Labors, was einen Nachweis eines
Projekt-leiterkurses und eine dreijährige Erfahrung mit gentechnisches
Arbeiten voraussetzt.
In den
neuen von Roche entwickelten Blue Genes wurde die Klonierungs-ausbeute
stark erhöht! Erreicht wurde dies durch eine gerichtete Insertion
des lacZ-Gens in ein "high copy plasmid". Beide, Plasmid
wie auch Insert, wurden mit zwei verschiedenen Restriktionsenzymen, Bam
H I und Hind III geschnitten.
Die
Gentechnik ist eine der Schlüsseltechnologien des 21.
Jahrhunderts, sie hat bereits in der medizinischen Diagnose,
Arzneimittelentwicklung und Therapie aber auch in der Landwirtschaft
breite Anwendung gefunden. Um sachgerecht diskutieren zu können, bedarf
es auch der Sachkenntnis. Es ist daher bedauerlich, daß viele Meinungsträger
nur wenig konkrete Kenntnis der
Gentechnik besitzen und diese auch
sehr stiefmütterlich in der schulischen Ausbildung behandelt wird.
Insbesondere konnten bisher gentechnische Experimente in den Schulen nicht
durchgeführt werden, da es an der entsprechenden Ausstattung fehlte. Um
hier Abhilfe zu schaffen, wurde der "Genbaukasten Blue
Genes" entwickelt, ursprünglich im Rahmen eines Projekts des
Fonds
der Chemischen Industrie, heute von
Roche Diagnostics
weitergeführt und verbessert. Dieser "Genbaukasten“
ermöglicht, einige grundlegende Experimente der Gentechnik mit SchülerInnen
durchzuführen. Die für die Experimente notwendige apparative Ausstattung
(z. B. Elektrophoresekammer, Spannungsgeber, Variopipette und weitere Ausrüstung)
sowie eine ausführliche Versuchsanleitung wird in einem handlichen Koffer
geliefert. Getrennt davon können die für die Versuche notwendigen
Substanzen (DNA, Enzyme und kompetente Bakterien) kurzfristig
abgerufen werden.
Der Name “Blue Genes“ bringt zum Ausdruck, dass mit Hilfe
gentechnischer Methoden hier Bakterien entstehen, die in der Lage sind,
aufgrund eines eingeschleußten Gens und dessen Proteinprodukts, der
Beta-Galaktosidase, einen blauen Farbstoff zu erzeugen. Die blaue Färbung
der Bakterienkolonien zeigt die erfolgreich durchgeführte Klonierung.
Der Genbaukasten soll die Schulen darin
unterstützen, moderne naturwissenschaftliche Methoden am Beispiel der
Gentechnik für die SchülerInnen erlebbar und nachvollziehbar zu machen. Er
ist so aufgebaut, daß sich verschiedene Experimente mit den Lerngruppen
entwickeln und durchführen lassen und ist in dieser Hinsicht auch kreativ
erweiterbar.
Gentechnische
Arbeiten zur Insertion des lacZ-Gens in das Plasmid pUCD
.
Transformation mit
anschließender Selektion
Kontrollplatte
mit blauen
Zellhaufen
Blau/weiss-Selektion
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