Konzeption
der Zweikammer-PEM-Biobrennstoffzelle
Überlegungen:
Elektrische Leistungen aus der Stoffwechselaktivität von Mikroorganismen
können nur über ein Zweikammersystem erreicht werden, in dem Anoden- und
Kathodenraum getrennt sind. Die Trennung muss durch eine selektiv
permeable Membran erfolgen, die zwar trennt aber dünn und damit gut
permeabel und mit den Elektroden direkt verwoben ist. Dies ist ein
wesentlicher Faktor für den Innenwiderstand der Zelle. Das
Elektrodenmaterial auf der Anodenseite darf weder Graphit noch irgend ein
Metall sein, da diese Materialien nicht biologisch kompatibel sind
und kein effektiver Elektronenaustausch erfolgt. Die Mikroorganismen an
der Anode müssen anaerob leben, ihre direkt an der Elektrode abgreifbare
Stoffwechselleistung besteht im Wesentlichen aus der Produktion von
"Reduktionsäquivalenten", die diese zum Betreiben der Glykolyse
wie bei jeder Gärung erzeugen müssen. Die direkt wirksamen
Stoffwechselprodukte sind alle reduzierten organischen Verbindungen. Bei
den Coli-Bakterien in den hier durchgeführten Experimenten wird
wahrscheinlich der sekundär gebildete Wasserstoff stark wirksam. Als
biologisch kompatibel hat sich dotiertes Polypyrrol erwiesen, welches ein
organischer Leiter (Polymer) ist und leicht durch anodische Oxidation in
Gegenwart von Toluolsulfonsäure herzustellen ist. Positiv dotiertes
Polypyrrol wird als Anodenmaterial verwendet und hat etwa 1/10 der
elektrischen Leitfähigkeit von Kupfer. Das Kathodenmaterial ist
platiniertes Graphit.
Ausschnitt
aus der Strukturformel von Polypyrrol - jedes dritte Pyrrol ist positiv
geladen, das Gegenion ist das Toluolsulfonsäureanion.
Die
Polymerelektrolytmembran (PEM) ist eine perfluorierte Polysulfonsäure,
die aufgrund Ihrer festen Anionen nur für Kationen (Protonen) permeabel
ist.
Explosionszeichnung PEM Brennstoffzelle
Mikrostrukturen an der Grenzfläche
Polypyrrolseite
einer Brennstoffzelle
Stimulation
einer Zelle mit hochfrequenter Wechselspannung von 80 kHz beschleunigt den
Aufbau einer Spannung und ergibt Leistungen im Milliwattbereich, welche
zum Betrieb eines kleinen Elektromotors ausreichen.
Kennlinie
der Biobrennstofzelle, die maximale Leistung ist 1,2 mW. Man sieht
deutlich die Diffusionshemmung bei höheren Stromstärken.
Laborbank mit
Brennstoffzellen |